Vaihinger Einwohner-Initiative kündigt Widerstand gegen Allianz-Pläne an
Keine Allianz-City auf Grün- und Sportflächen! – Wozu haben wir schon zwei der größten Gewerbegebiete Stuttgarts in Vaihingen?
Das Vorhaben der Allianz ist ein Schlag ins Gesicht aller Klima- und Umweltschutzbemühungen
Man sei in Vaihingen ja einiges gewöhnt an Umweltsünden, aber die jetzt von Oberbürgermeister, Baubürgermeister und den meisten Stadträten an den Tag gelegte Bereitschaft, der Allianz auf Kosten des Umweltschutzes und der Lebensqualität zu Diensten zu sein, habe man erst nicht für möglich gehalten, sagt Gabi Glaßmann, die bereits in der Initiative gegen die Verlegung des Zentralen Fernomnibusbahnhof nach Vaihingen (IgFOB) erfolgreich aktiv war.
Spätestens seit den 90er Jahren weiß man, dass eine Fortsetzung der bis dahin angerichteten Klima- und Umweltschäden zu einer katastrophalen Erderwärmung führen, und auch bei einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes vor allem in den Ballungsräumen Maßnahmen zur Klimaanpassung wie die Ausweitung von Grünbereichen getroffen werden müssen. Dieser inzwischen real bestätigten Erkenntnis zuwider hat man in Vaihingen unter der Regie des Immobilien- und Investoren-Meisters Schuster und meist gegen den Willen der Vaihinger Bevölkerung und des Bezirksbeirats die wichtigsten Frischluftschneisen und Kaltluftentstehungsgebiete durch massive Gewerbebebauung zerstört (STEP im Unteren Grund, die Honigwiesen, die Waldplätze, das Universitätsgelände) und dazu die Vaihinger Ortsmitte mit dem Prunkbau eines Daimler-Schulungszentrums „aufgewertet“.
Gleichzeitig wurde dem vorhandenen Gewerbegebiet ein neuer Bebauungsplan verpasst, der eine Verdoppelung von Baumassen und damit eine Erhöhung der Arbeitsplätze von 20.000 auf 40.000 ermöglicht. Dieser, nach einem ersten Schub (Regierungspräsidium, die Bürokolosse entlang der Liebknechtstraße mit dem Colorado-Hochhaus), zeitweilig ins Stocken geratene Prozess, ist heute wieder in vollem Gange. Gewaltige Baukörper entstehen unter dem Slogan „Think Big“ anstelle der früheren Flachbauten entlang der Industriestraße.
Im Ergebnis hat nicht nur die Stuttgarter Innenstadt ein verstärktes Klimaproblem, weil ihr die aus Vaihingen kommende Kaltluftzufuhr fehlt, sondern auch die Vaihingerinnen und Vaihinger ein über die Maßen wachsendes Stau-, Park- und Verkehrsbelastungsproblem.
Trotz der regen Bautätigkeit stehen im Gewerbegebiet noch große Flächen leer, wie z.B. das Gelände der Fa. Lauser direkt an der S-Bahn oder die Fläche entlang der Kupferstraße. Und demnächst werden die ganzen Verlagsgebäude der Fa. KNV entlang der Straße Am Wallgraben frei und für den Abbruch und Neubebauung zur Verfügung stehen. Genug Platz also auch für die Allianz.
Es grenzt schon an Fatalismus, nun im Wissen um die lebensbedrohlichen Schäden, die man anrichtet, der Allianz im letzten durchgängigen Vaihinger Grünzug und auf den Sportflächen neben dem bestehenden Gewerbegebiet Baurecht schaffen zu wollen. Besonders dann, wenn die bisher genannten Ausgleichsmaßnahmen geradezu lächerlich anmuten.
Als besonders empörend empfindet die Bürger-Initiative, dass auch im Gemeinderat bisher nur SÖS/Linke/PluS und die SPD den Allianz-Coup kritisch sehen. „Dass Vaihinger Stadträte wie Jürgen Sauer, der regelmäßig mit der Forderung nach mehr Sportstätten auf Wählerfang geht, die Vernichtung einer der größten Vaihinger Sportflächen freudig begrüßt, wenn es um die Interessen eines Versicherungsriesen geht, ist schon sehr entlarvend“, sagt Gerhard Wick, der auch im Vaihinger Bezirksbeirat sitzt und hofft, dass wenigstens von da ein klares Nein kommt. Überboten werde dies nur noch durch die grüne Betreuungs-Stadträtin Deparnay-Grunenberg, die vor kurzem noch die Bedeutung des Grünzuges so hoch einschätzte, dass sie richtigerweise einen Wiederaufbau der abgebrannten Sportinsel für ökologisch nicht vertretbar hielt, um nun im Gefolge ihres grünen Oberbürgermeisters und des Baubürgermeisters der Allianz eine vielfach größere Fläche im selben Grünzug für eine weit höhere Überbauung anzubieten.
Die Einwohner-Initiative will deshalb ab sofort die Vaihinger Bevölkerung aufrufen, sich gegen die für Vaihingen schädlichen Pläne zur Wehr zu setzen. Als eine erste Möglichkeit, um seinen Protest zum Ausdruck bringen zu können, wird eine Unterschriftenliste aufgelegt und dazu aufgerufen, am kommenden Dienstag zur Bezirksbeiratssitzung zu kommen, wo die Allianz-Pläne ebenso wie der Aufstellungsbeschluss für einen neuen Stadtteil auf dem ehemaligen IBM-Gelände auf der Tagesordnung stehen.
Bezirksbeirat Sitzung am 12.4.2016, 18:00 Uhr, Alte Kelter
T A G E S O R D N U N G
Öffentlich
1. Bestellung von Herrn Linus Fuchs zum neuen ordentlichen Mitglied des Bezirksbeirats Vaihingen
2. Vaihinger Bürgerinnen und Bürger haben das Wort
3. „Stuttgart als UNICEF-Kinderstadt“
4. Bebauungsplan mit Satzung über örtliche Bauvorschriften
Eiermann-Campus/Pascalstraße und Aufhebung Planungsrecht Flst. 5944/10 im Stadtbezirk Vaihingen (275)
– Aufstellungsbeschluss gemäß § 2 Abs.1 BauGB
5. Allianz Campus Stuttgart, Heßbrühlstraße, Stuttgart-Vaihingen
– mündlicher Bericht
6. Bebauungsplan mit Satzung über örtliche Bauvorschriften
Möhringer Landstraße/Höhenrandstraße im Stadtbezirk Vaihingen (272)
– Aufstellungsbeschluss gemäß § 2 Abs.1 BauGB
7. Vorbereitende Untersuchungen nach dem Baugesetzbuch für das
Gebiet Vaihingen 4 -Östliche Hauptstraße-
8. Antrag: „Vorhaben Allianz SE“ und „Strukturplan Vaihingen“
9. Antrag: Bericht des/der Beauftragten für Schulwegsicherheit für den Stadtbezirk Vaihingen – insbesondere die Schulwegsicherheit für das Gebiet Honigwiesen
10. Antrag: Müllbehälter im Rosental
11. Antrag: Reduzierung des motorisierten Verkehrs zur Luftreinhaltung
12. Antrag: Reduzierung des motorisierten Verkehrs zur Luftreinhaltung in Vaihingen
13. Antrag: Feststellung der Luftschadstoffbelastung im Stadtbezirk Vaihingen
14. Antrag: Verbesserung der ÖPNV-Angebote bei erhöhter Lustschadstoffbelastung
15. Antrag: Stufenvorderkantenmarkierung gemäß DIN 18040-3 für barrierefreies Bauen
16. Förderung bürgerschaftlichen Engagements
– Bürgerverein Vaihingen-Rohr-Büsnau – Maibaumfest 2016 „Ein Fest für die Bürger, Firmen und Institutionen“
– Orchester Stuttgarter Musikfreunde e.V. – Frühlingskonzert am 8. Mai 2016
– Hegel-Gymnasium – Musical West-Side-Story
17. Verschiedenes
Videomitschnitt der 3. Runde der Vaihinger Gespräche mit Niko Paech
Wir freuen uns nun den Videomitschnitt der 3. Runde der Vaihinger Gespäche präsentieren zu können und wünschen viel Spass damit!
3. Runde der Vaihinger Gespräche – Wie werden wir zum Prosumenten?
Dienstag 15. März, 19:15 Uhr, 150 Gäste und gute Stimmung im Rudi-Häussler-Saal in Stuttgart-Vahingen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Cornelia Geeve beginnt ein gut gelaunter Niko Paech seinen Vortrag. Wie immer zieht er die Zuhörer schnell in seinen Bann.
Die zentrale Botschaft von Niko Paech an diesem Abend ist, durch den Verzicht von Konsum und die Reduktion der Arbeitszeit (auf 20 Stunden) und damit des Einkommens die Industrieproduktion zu halbieren. Dies sei notwendig um die Klimaschutzziele zu erreichen. Der Konsument solle sich vom reinen Konsumenten durch Subsistenz und Suffizienz (Teilen, Selbst machen, Reparieren, Verzichten, …) zum Prosumenten (Konsument und Produzent) entwickeln.
Wie immer ist es Paech wichtig zu betonen, dass der Verzicht auf Konsum gleichzeitig ein mehr an Lebensqualität bedeuten kann. Ein mehr an Zeit für Kultur, Familie und Freunde, Genuss und weniger Stress. Die Aussagen von Paech überzeugen im ersten Moment. Doch spätestens bei der Diskussion wird deutlich, dass auch Niko Paech keine Antworten auf alle Fragen liefern kann. Immer wenn es an die politische Umsetzbarkeit innerhalb der bestehenden Verhältnisse geht, appelliert er an den Verbraucher als Individuum und gibt zu, dass es aktuell kaum vorstellbar ist, dass eine relevante politische Partei sich seine Ideen ins Parteiprogramm schreibt.
Auf die Frage, ob nicht mit starkem Widerstand derer zu rechnen sei, die von dem jetzigen System in hohem Maße profitieren, gibt er zur Antwort, dass ein nicht konfrontativer Weg zur Postwachstumsökonomie führen könne und ohne direkte Konfrontation auch kein großer Widerstand zu erwarten sei.
Trotz der im ersten Teil seines Vortrags skizzierten Folgen eines Weiterwirtschaftens wie bisher, gehen die Besucher am Ende offensichtlich mit einem guten Gefühl nach Hause. Paechs schafft es, seinen ZuhörerInnen die Zuversicht zu vermitteln, dass sie mit ersten Schritten auf dem Weg zur Postwachstumsökonomie (bewusster Konsumverzicht, Teilen, Reparieren, Selbermachen etc.) zu einer Avantgarde gehören, die im Falle Krise (z. B. Versorgungskrise mit Rohstoffen für die Industrieproduktion), die ein anderes Wirtschaften zwingend notwendig macht, als Schablone dienen wird.
Solche Beispiele zeigen, dass ein anderes Leben und Wirtschaften möglich ist. Dass durch kapitalistische Pofitmaximierung unsere Lebensgrundlagen
zerstört werden, ist offensichtlich. Wie die Menschheit den Kapitalismus hinter sich lassen kann, ist das noch zu lösende Problem. Wie jedoch das Ziel aussehen könnte, hat Niko Peach uns sehr bildhaft, detailliert und begeisternd vor Augen geführt.
Ostermarsch 2016
Fluchtursache Krieg bekämpfen! Kriegseinsätze sofort beenden!

Wir rufen auf zum Ostermarsch 2016
Der Ostermarsch findet am Karsamstag, den 26. März in Stuttgart statt und beginnt um 12 Uhr beim Karrierezentrum der Bundeswehr Heilbronnerstr. 188 U-Haltestelle Löwentorbrücke, U 6, U7, U 15 vom Hauptbahnhof Richtung Gerlingen, Mönchfeld, Stammheim
Audio-Mitschnitt der Referate der 2. Runde der Vaihinger Gespräche
[icon name=“play-circle-o“ class=“fa-5x“ unprefixed_class=““] Kurz vor der 3. Runde der Veranstaltung am Dienstag, den 15.03. um 19 Uhr im Rudi-Häussler-Saal, freuen wir uns, dass wir den Mitschnitt der Referate der 2. Runde von Rudolf Mehl (Christen für gerechte Wirtschaftsordnung) und Helmut Rau (Initiative für natürliche Wirtschaftsordnung – INWO e.V.) hier zur Verfügung stellen können.
Refernat von Helmut Rau
Referat von Rudolf Mehl
Nach der 2. Runde folgt die 3. Runde
Nach der erfolgreichen 2. Runde der Vaihinger Gespräche mit spannenden Referaten von Rudolf Mehl (Christen für gerechte Wirtschaftsordnung) und Helmut Rau (Initiative für natürliche Wirtschaftsordnung – INWO e.V.). und einer regen Diskussion im Anschluss steht nun am Dienstag, den 15.03. um 19 Uhr, dieses mal im Rudi-Häussler-Saal (Schwaben Platz 3), die 3. Runde an. Zu Gast ist der Schöpfer des Begriffs Postwachstumsökonomie und Gastprofessor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt („PUM“) der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Apl. Prof. Dr. Niko Paech.
Fotos der 2. Runde
Vielen Dank an Thomas Hörner und Eva Haag fürs fotografieren!
Krieg und Fluchtursachen beginnen hier – von Stuttgart muss Frieden ausgehen!
Deutschland soll dem Frieden dienen. So steht es in der Präambel des Grundgesetzes. Doch aus Deutschland wird Krieg geführt: Mehr als 3000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr befinden sich in 17 Auslandseinsätzen. Deutsche Tornados fliegen Kampfeinsätze in Syrien.
Mit Waffenlieferungen gießt Deutschland Öl ins Feuer bestehender Konflikte. Auch aus Stuttgart wird Rüstung exportiert und werden Kriegseinsätze geplant, gesteuert und logistisch unterstützt. Im Stuttgarter Karrierecenter der Bundeswehr werden junge Menschen für die Kriege angeworben.
Statt mehr Gelder für die zivile Konfliktbe¬arbeitung und die Bekämpfung von Fluchtursachen bereitzustellen, plant die Bundesregierung die Ausgaben für Soldatinnen und Soldaten, Krieg und neue Waffen bis 2030 um mehr als 100 Milliarden Euro zu erhöhen.
Zudem befinden sich in Stuttgart zwei der sechs regionalen US-Kommandozentralen, unter die die USA die Welt aufgeteilt haben: Das AFRICOM und das EUCOM.
Das AFRICOM in Stuttgart-Möhringen steuert alle militärischen Einsätze der USA in Afrika. Hier werden Todeslisten für den Einsatz von Kampfdrohnen in Afrika erstellt.
Das EUCOM in Stuttgart-Vaihingen befehligt die US-Atomwaffen in Europa. Außerdem unterstützt es zum Beispiel die Angriffe gegen den Irak, Serbien und die Kriegsmanöver in der Ukraine.
Damit Stuttgart seiner Verantwortung für den Frieden gerecht wird, setzen wir uns mit Aktionen vor dem AFRICOM, dem EUCOM und weiteren militärischen Einrichtungen der US-Armee und vor Kasernen der Bundeswehr dafür ein, dass von Stuttgart kein Krieg mehr ausgeht.
Wir fordern:
- den Stopp aller Kriegseinsätze
- ein Ende des Einsatzes von Kampfdrohnen
- den Abbruch der zivil-militärischen Zusammenarbeit in Stadt, Land und Bund
- den Abzug und die Verschrottung aller Atomwaffen
- die Schließung der US-Kommandozentralen AFRICOM und EUCOM.
Unterstützer (Stand 5. Februar 2016): Die AnStifter, Attac Schorndorf, DFG-VK Baden-Württemberg, DFG-VK Stuttgart, DKP Stuttgart, Friedensnetz Baden-Württemberg, Friedenstreff Nord, Gesellschaft Kultur des Friedens, IMI, IPPNW Stuttgart, Die Linke Stuttgart, Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart, Ohne Rüstung Leben, Pax Christi Rottenburg-Stuttgart, Vaihingen Ökologisch Sozial
https://www.facebook.com/Aktionsb%C3%BCndnis-Africom-und-Eucom-schlie%C3%9Fen-894656893928923/
Aufzeichnung der 1. Runde der Vaihinger Gespräche
Vielen Dank!
Wir bedanken uns bei allen für eine tolle Veranstaltung! Besonderer Dank gilt unseren Referenten Tom Adler und Dr. Bernd Villhauer. Aber auch allen, die zu einer lebendigen Dikussion beigetragen haben.
In knapp drei Wochen am 19.02.2016 geht es um 19 Uhr weiter mit der 2. Runde der Vaihinger Gespräche mit Rudolf Mehl (Christen für gerechte Wirtschaftsordnung) und Helmut Rau (Initiative für natürliche Wirtschaftsordnung – INWO e.V.). Wir hoffen auch dann wieder auf eine gut gefüllte Alte Kelter und spannende Diskussionen.
Vielen Dank an Eva Haag und Guntram Gerst fürs fotografieren!






































































































