Das öffentliche Leben ist aufgrund der Corona-Krise mehr oder weniger zum erliegen gekommen. Auch wir sagen unser Treffen am kommenden Mittwoch (25.3.) ab. Bis auf Weiteres werden wir auch keinen Infostand abhalten.
Wir sollten in dieser Situation vor allem an die denken, die am stärksten gefährdet sind, aber auch an die schon jetzt überlasteten Beschäftigten im Gesundheitswesen. Daher sollten wir uns alle an die nun
getroffenen Maßnahmen halten und soweit möglich auf den persönlichen Kontakt verzichten, um die Infektionsrate zu senken und die Infektionswelle zu verlangsamen.
Ebenfalls nicht vergessen sollten wir diejenigen, die wirtschaftlich erheblich unter der Corona Krise leiden. Dies sind aktuell vor allem Freiberufler, Solo-Selbständige und Kleinbetriebe in fast allen
Bereichen. Diese sind weder durch das Sozialversicherungssystem abgesichert noch mit einem usreichenden Finanzpolster ausgestattet.
Aber die Conrona-Krise trifft auch viele Menschen in sozialversicherungspflichtiger Festanstellung durch Lohneinbußen infolge von Kurzarbeit und es sind ebenso Leih- und Zeitarbeiter betroffen, die
vielfach um ihre Jobs werden fürchten müssen.
Die Gewerkschaft ver.di hat eine Petition gestartet, für eine Anhebung des Kurzarbeitergelds auf 90% des letzten Nettogehalts. Im Aufruf heißt es u.A.:
Tausende Menschen sehen gerade, als Folge der Corona-Krise, ihre wirtschaftliche Existenz bedroht. Mietzahlungen, Kreditzahlungen oder auch die normalen laufenden Kosten sind für viele Menschen mit dem aktuellen Kurzarbeitergeld (KuG) nicht oder nur schwer zu leisten! 60 bzw. 67 Prozent KuG reichen nicht!
Die Corona-Krise zeigt einmal mehr, dass ein Mangel an Geld nie das Problem ist, es geht immer um die Verteilung. Für Konzerne gibt es ohne Umschweife riesige Unterstützungsprogramme und die heilige Kuh „schwarze Null“ wird auf einmal in Frage gestellt. Wenn es um die Finanzierung von gesellschaftlichen Aufgaben wie Gesundheitsversorgung oder Bildung geht, wird dagegen nach Kräften gespart. Es werden marktwirtschaftliche Kriterien angelegt und immer wieder werden Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge privatisiert. Brauchen wir aber nicht eher eine „Überversorgung“ mit Krankenhausbetten, medizinischem Personal und medizinischer Ausrüstung oder auch eine „Überversorgung“ mit Lehrer*innen und die rasche Sanierung von Schulgebäuden als eine Überversorgung mit mehr oder weniger fragwürdigen Konsumgütern?
Neben dem langen Kampf für Veränderungen in diesem Sinne ist momentan vor allem gelebte Solidarität wichtig. Deshalb auch hier der Aufruf: Meldet euch, wenn ihr selbst Unterstützung braucht z.B. jemanden, der für euch einkauft, zur Apotheke geht, …
Bleibt gesund und solidarisch!*