Mit der Beschlussvorlage
56/2008 liefert die Stadtverwaltung
eine umfassende Begründung
für die Ansiedlung des neuen
Fernomnibusbahnhofes (FOB) in Vaihingen.
Dort werden
- auch nach unserer Meinung - sämtliche
Kriterien für die Verlagerung
des seitherigen Zentralen Omnibusbahnhofes
(ZOB) am Hauptbahnhof erfüllt,
der in Zukunft weiterhin die in
Stuttgart praktizierte Trennung
der Verkehrsströme in Linienbusse
für den ÖPNV und den
Regionalverkehr, in (Tages-)Tourismusbusse
sowie in Fernomnibusse fortführen
und unter dem neuen Begriff „FOB“ ausschließlich
den Bedarf für den Fernreiseverkehr
abdecken soll.
Wir sehen keine
Alternative zum vorgeschlagenen
Standort am Vaihinger Bahnhof und
erwarten im weiteren Verlauf des
sog. Parallelverfahrens von Flächennutzungsplan-
und Bebauungsplanänderung
sowie in der angekündigten
separaten Gemeinderatsdrucksache über
das Betreiberkonzept die Berücksichtigung
folgender sieben Forderungen:
1. Auslobung
eines Architektenwettbewerbs für
die Bebauung des Gesamtareals,
in dessen Verlauf die Beteiligung
der Vaihinger Bürgerschaft
in geeigneter Weise, zum Beispiel
nach dem Vorbild der Neugestaltung
des früheren Schwaben Bräu-Geländes,
vorgesehen wird. Darüber hinaus
sollten in diesem Wettbewerb bereits
die Voraussetzungen geschaffen
werden, die Geschäfte im Zentrum
des Stadtbezirks (Stichwort „zentrumsnahe
Sortimente“) dauerhaft vor
einer Konkurrenzsituation am Vaihinger
Bahnhof zu schützen.
2. Im Zusammenhang
mit diesem Wettbewerb stellt sich
außerdem die Frage, ob nicht
auch ein neues Parkhaus auf dem
FOB-Gelände am Vaihinger Bahnhof
sinnvoll ist? Damit ließe
sich dringend benötigter Parkraum
schaffen; zum einen für die
Spitzenzeiten am FOB, in denen
laut Aufstellungsbeschluss 120
Parkplätze benötigt werden,
obwohl dort bis jetzt nur 20 neue
Kurzzeitparkplätze geschaffen
werden sollen; zum anderen für
die Beschäftigten der umliegenden
Firmen, deren PKW zur Zeit entlang
derjenigen Straßen im Gewerbegebiet
stehen, über die dann der
Busverkehr von der und auf die
Nord-Süd-Straße geführt
werden soll.
3. Außerdem
sieht der Aufstellungsbeschluss
keine Busparkplätze mehr vor.
Wir sind der Ansicht, dass dies
ein Fehler ist und fordern - wie
in früheren Vorlagen dargestellt
- im weiteren Verlauf des Verfahrens
wieder die Schaffung einer ausreichenden
Anzahl von Busparkplätzen
auf dem FOB-Areal.
4. Wichtig ist
uns der zeitlich eng zusammen liegende
Bau von Busbahnhof und dem dahinterliegenden
Bürogebäude, das die
Serviceeinrichtungen für den
FOB vorsieht. Die übrigen
Flächen (zum Beispiel für
ein Hotel oder ein neues Parkhaus)
müssen ebenfalls rasch bebaut
werden, damit die versprochene
Gesamtbebauung keine Ankündigung
bleibt.
5. Kernpunkt
unserer Forderungen ist ein umfassendes
Verkehrslenkungskonzept, das die
weitestgehende Schonung der Vaihinger
Innenstadt durch den Fernbusverkehr
auch angesichts des für diesen
Stadtbezirk geltenden Lärmminderungsplans
vorsieht, das die Zu- und Abfahrt
der Busse über die Nord-Süd-Straße
verbindlich regelt und das gesamte
Straßennetz im Gewerbegebiet
sinnvoll einbindet. Wir bitten
die Stadtverwaltung, zu prüfen,
ob dafür externer Sachverstand
hinzugezogen werden muss.
6. Verbesserung
des Verkehrsflusses auf der Nord-Süd-Straße
unter anderem durch ihren Ausbau
für die Aufnahme auch der
durch den FOB verursachten zusätzlichen
Verkehrsströme. Dieser Ausbau
muss sinnvoller Weise gemeinsam
mit Leinfelden-Echterdingen geplant
und umgesetzt werden.
7. Vorgabe im
weiteren Verlauf des Verfahrens
für die Nutzer aller Immobilien,
ein effektives Sicherheitskonzept
für das Gelände zu entwickeln,
das die Befürchtungen der
Vaihinger Bevölkerung ausräumt,
am neuen FOB könnte ein sozialer
Brenn- oder gar Kriminalitätsschwerpunkt
entstehen.
Iris Ripsam
Jürgen Sauer Dieter Wahl
Fraktionsvorsitzende
stv. Fraktionsvorsitzender
Roland Schmid
Prof. Dorit Loos Dr. Klaus Nopper