Pressemitteilung: Bürostadt versus Klima

Der Versicherungskonzern Allianz will in den nächsten Jahren mindestens 700 Arbeitsplätze abbauen. Auf Dauer erwartet die Gewerkschaft ver.di, dass beim Konzern bis zu 3/4 der Belegschaft dem Abbau zum Opfer fallen. Dazu kommt, dass der Bereich Unfallversicherung zentralisiert und der Standort Stuttgart aufgegeben werden soll.1,2

Dennoch sollen nach Wünschen des Konzerns Sportplätze und Wohnraum in der Heßbrühlstraße in Stuttgart-Vaihingen für eine Allianz-Bürostadt weichen. Vor dem Hintergrund des Personalabbaus und der Verlagerung von Bereichen aus Stuttgart, bestätigt sich nun die Vermutung, dass die Allianz weniger an den Büroflächen für eigene Mitarbeiter interessiert ist, als an den Planungsgewinnen, die sich mit der Umwandlung des Geländes von einer Grünfläche in Bauland bei der späteren Veräußerung realisieren lassen.

Ausgekungelt hatte der Konzern die Pläne mit OB Kuhn und Baubürgermeister Pätzold. Inzwischen stehen aber die Stadträte fast aller Fraktionen mit Ausnahme von SÖS Linke PluS hinter dem Projekt.

In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Arbeitsplätze in Vaihingen stetig gewachsen. Der Verkehr hat zugenommen, die Grünflächen sind weniger geworden. Die Stadträte und insbesondere die Grünen Bürgermeister Kuhn und Pätzold müssen sich die Fragen gefallen lassen, warum sie ihrer Verantwortung für die Einwohner und Umwelt nicht gerecht werden. Warum Sie, nachdem in den letzten Jahrzehnten in Vaihingen bereits viele Grünflächen bebaut wurden, trotz des Klimawandels eine für die Kalt- und Frischluftproduktion wichtige Fläche (Klimatop)3 opfern. Und im Bereich des Birkhofs in Stuttgart-Vaihingen weckt eine weitere solche Fläche4 die Begehrlichkeiten der Fraunhofer-Gesellschaft.

OB Kuhn, der Baubürgermeister und die Stadträte scheinen sich nur in Sonntagsreden mit dem Klimawandel und den lokalen Auswirkungen zu beschäftigen und daraus keinerlei Konsequenzen für ihr Handeln zu ziehen. Und auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat Frau Deparnay-Grunenberg, die bei der viel kleineren Sportinsel den Wiederaufbau noch abgelehnt hatte, da es sich um eine klimatologisch wichtige Grünfläche handelt, fällt beim Großkonzern Allianz nun um.

Wir wollen uns umso intensiver damit beschäftigen. Vaihingen Ökologisch Sozial und der Verein Vaihinger für Gemeinsinn e.V. laden daher ein zu einem weiteren Abend der Vaihinger Gespräche >> Klimawandel: Globale Herausforderung – Lokale Veranwortung auch in Vaihingen. Die Veranstaltung findet am 7.7. um 18 Uhr in der Alten Kelter statt.

Zuvor ruft Vaihingen Ökologisch Sozial zu einer Demonstration für nachhaltige Stadtplanung im Sinne der EinwohnerInnen, für den Stopp der klimaschädlichen Pläne des Allianz-Konzerns und der Fraunhofer-Gesellschaft auf! Los geht es ebenfalls am Freitag, den 7.7. am Schillerplatz in S-Vaihingen um 17 Uhr.

1 http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/die-computer-uebernehmen-das-geschaeft—138412821.html
2 http://www.fr.de/wirtschaft/versicherungskonzern-die-allianz-baut-ab-a-1301473
3 http://gis6.stuttgart.de/maps/index.html?karte=stadtklima&embedded=true#basemap=1&scale=10000&layerIds=217.9405.221.275.277&centerX=3508785.4850986376&centerY=5398315.16476166
4 http://gis6.stuttgart.de/maps/index.html?karte=stadtklima&embedded=true#basemap=1&scale=10000&layerIds=217.9405.221.275.277&centerX=3507679.5245533832&centerY=5400460.939886545

Wir laden ein!

… zu einer Veranstaltung der Reihe Vaihinger Gespräche unter dem Titel >> Klimawandel: Globale Herausforderung – Lokale Verantwortung auch in Vaihingen

am 7.7. um 18 Uhr in der Alten Kelter (Kelterberg 5) in Stuttgart-Vaihingen

Baugebiete der letzten Jahre wie Unterer Grund, Honigwiesen, untere Waldplätze, Schwabengalerie, Daimler Schulungszentrum, Verdichtung im Synergiepark und nun noch Eiermann, Daimler Campus, Universität, Erweiterung des Fraunhoferkomplexes und Bebauung des Sportplatzes durch die Allianz machen Vaihingen hinsichtlich Verkehr und auch Klima große Probleme.

In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Arbeitsplätze in Vaihingen stetig gewachsen. Der Verkehr hat zugenommen, die Grünflächen sind weniger geworden und der Klimawandel spielte wohl keine Rolle. Statt einer nachhaltigen Stadtplanung wurde Investoren und Konzernen immer wieder der rote Teppich ausgerollt. Bebauungs- und Flächennutzungspläne, die ja nicht ohne Grund entsprechend gestaltet waren, wurden im Sinne der Investoren von Gemeinderat und Verwaltung immer wieder geändert.

Gemeinsam wollen wir Fragen rund um die Themen: Klimawandel, Städtebau, Vaihinger Lebensqualität und Verkehr mit Ihnen diskutieren. Nach drei Impulsreferaten zu den Themenschwerpunkten ist viel Zeit eingeplant, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Zuvor ruft Vaihingen Ökologisch Sozial zu einer Demonstration für nachhaltige Stadtplanung im Sinne der EinwohnerInnen, für den Stopp der Allianz-Pläne und der Pläne der Fraunhofer-Gesellschaft auf! Los geht es am Schillerplatz in S-Vaihingen um 17 Uhr.

Vaihingen Ökologisch Sozial, Vaihinger für Gemeinsinn e.V.

flyer_klima.pdf

Erklärung zur Einführung der AfD Bezirksbeirätin

Die Vertreter von Stuttgart Ökologisch Sozial (SÖS) und Vaihingen Ökologisch Sozial (VÖS) haben für die Fraktion SÖS Linke PluS im Beirksbeirat bei der Ernennung der AfD Bezirksbeirätin Rüdenauer folgende Erklärung abgegeben, die wir als Einwohnerinitiative Vaihingen Ökologisch Sozial nachdrücklich unterstützen.

Vorgetragen hatte die Erklärung Fraktionssprecher Gerhard Wick.

Frau Rüdenauer, was ich jetzt sage bezieht sich nicht auf Ihre Person, die ich nicht beurteilen kann, weil ich Sie nicht kenne. Sie sitzen nun aber in diesem Gremium nicht nur als Frau Rüdenauer, sondern als Repräsentantin und Funktionsträgerin einer zutiefst rassistischen und in weiten Teilen neonazistischen Partei und als solche sind Sie uns nicht willkommen. Weil wir mit dem völkisch nationalistischen und menschenverachtenden Geist dieser Partei absolut nichts zu tun haben wollen, werden wir an der Behandlung und Abstimmung von Anträgen der AfD nicht teilnehmen und die Sitzung verlassen.
Unabhängig vom Inhalt der Anträge, weil wenn diese von der AfD kommen, der rassistisch, menschenverachtende Geist dieser Partei immer den Hintergrund bildet. Ich kann Ihnen versichern, dass wir, sollten Sie einmal zu der weisen
Erkenntnis gelangen, diese Partei zu verlassen, wir mit Ihnen gerne diskutieren und über die richtigen Wege streiten werden, wie mit allen anderen Bezirksbeirät/innen auch.